16.05.2025

Belgien beginnt Konsultationen zum SMR-Design.

Belgiens Nuklearforschungszentrum und die nationale Nuklearkontrollbehörde haben den Beginn einer formalen Vorberatung zu einem innovativen kleinen modularen Reaktor mit blei-gekühlter Technologie angekündigt.

Die Vorberatung ist Teil der Entwicklung eines blei-gekühlten SMR im Rahmen des europäischen EU-SMR-LFR-Projekts, in dem Belgiens Nuklearforschungszentrum (SCK-CEN) mit Partnern in Italien und Rumänien zusammenarbeitet. Langfristig sieht das Projekt den Bau von zwei Vorläufern vor: den ersten auf dem SCK-CEN-Gelände in Mol, gefolgt von einem zweiten in Pitești, Rumänien.

Der Prozess, der zweieinhalb Jahre dauern soll, soll potenzielle Hindernisse für einen möglichen Antrag auf eine Genehmigung identifizieren und, wenn möglich, lösen. "Eine solche Beratung ist informativ und beratend und impliziert nicht die vorläufige Erteilung einer Genehmigung", stellte die Bundesbehörde für Nuklearkontrolle (FANC) fest.

Die Beratung wird durch Workshops und den Austausch technischer Dokumentationen zu nuklearem Schutz, Sicherheit und Nichtverbreitung stattfinden. Ein Top-Down-Ansatz wird verwendet: Zuerst werden die grundlegenden Prinzipien geprüft, dann möglicherweise auf technische Details fokussiert.

Der Generaldirektor von SCK-CEN, Peter Baeten, sagte: "Für SCK-CEN ist diese Beratung ein wesentlicher Schritt, um sicherzustellen, dass unsere innovativen Technologien nicht nur wissenschaftlich fortschrittlich, sondern auch die Sicherheitsstandards erfüllen. Die Zusammenarbeit mit der FANC und ausländischen Regulierungsbehörden stärkt die Robustheit unseres Weges."

"Für die FANC steht die nukleare Sicherheit immer im Mittelpunkt, auch wenn es um neue Technologien geht, die größere Herausforderungen mit sich bringen", sagte die Generaldirektorin der FANC, Pascale Absil. "Solche innovativen Projekte sind wirklich spannend und bieten jungen Talenten die Möglichkeit, sich zu entwickeln."

Die rumänische Nuklearkontrollbehörde (CNCAN) und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) nehmen ebenfalls an der Beratung teil. Für die FANC ist es das erste Mal, dass sie so früh in einem Projekt innerhalb eines explorativen Rahmens mit internationalen Partnern zusammenarbeitet. "Diese internationale Dimension ist ein wichtiger Mehrwert in diesem Prozess", sagte Absil. "Sie ermöglicht es uns, Erkenntnisse mit anderen Sicherheitsbehörden auszutauschen, was für eine sorgfältige und objektive Bewertung wertvoll ist."

Die FANC betont, dass die Beratung nicht bedeutet, dass ein Genehmigungsantrag automatisch genehmigt wird. "Unsere Rolle als unabhängiger Aufseher bleibt gewährleistet: Wir nehmen keine Stellung zur Wünschbarkeit nuklearer Projekte, sondern sorgen dafür, dass, wenn sie kommen, dies sicher und gemäß den gesetzlichen Vorgaben geschieht."

Das EU-SMR-LFR-Projekt wird von einem Konsortium europäischer Partner durchgeführt: SCK-CEN, ENEA (die italienische nationale Agentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung), Italiens Ansaldo Nucleare und Rumäniens Regia Autonoma Tehnologii pentru Energia Nucleara (RATEN). Der Fokus liegt nicht nur auf der Forschung zu blei-gekühlter, schneller Reaktortechnologie, sondern auch auf der tatsächlichen Vermarktung der Technologie.

Der kommerzielle Rollout wird von umfangreicher Forschung und intensiven Tests begleitet. Das Konsortium hat eine klare Vision umrissen, die auf einem schrittweisen Ansatz basiert. Die Partner werden systematisch alle Anforderungen gemeinsam vereinbaren.

Zunächst soll ein kleiner Reaktor in Mol, Belgien, gebaut werden, dessen Fertigstellung bis 2035 geplant ist. Mit diesem Reaktor wollen die Partner seine technologischen und baulichen Aspekte demonstrieren. Ein Schritt in Richtung der nächsten Entwicklungsphase, dem Bau des 300 MWt Advanced Lead-cooled Fast Reactor European Demonstrator (ALFRED) in Pitești, Rumänien. Mit ALFRED konzentrieren sich die Partner auf die technische und wirtschaftliche Machbarkeit zukünftiger kommerzieller SMRs. Es wird auf den Arbeiten der letzten 10 Jahre von Ansaldo Nucleare, ENEA und RATEN im Rahmen des Konsortiums Fostering ALFRED Construction (FALCON) aufbauen und diese erweitern. Der dritte Schritt wird die globale Vermarktung des SMR-LFR sein.